Carsten-Nils Knittler
Aktualisiert am: 
18.11.2024

Typische Vorstellungsgespräch Fragen und gute Antworten

Typische Vorstellungsgespräch Fragen und gute Antworten

Sie haben eine Einladung zum Vorstellungsgespräch für Ihren Traumjob erhalten und nun beginnt Ihre Vorbereitung. Leicht aufgeregt fragen Sie sich: "Was will der Recruiter wohl wissen?” oder “Was passiert, wenn ich keine gute Antwort parat habe?”.

Mit der richtigen persönlichen Vorbereitung oder durch professionelles Bewerbungstraining (LINK) gewinnen Sie an Sicherheit, doch dafür müssen Sie erst einmal wissen, welche Fragen typischerweise in einem Bewerbungsgespräch gestellt werden. Darum haben wir die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt und erklären Ihnen, wie Sie mit überzeugenden Antworten punkten können.

Der Personalverantwortliche möchte im Vorstellungsgespräch mehr über Ihre Persönlichkeit, Ihren Charakter, Ihre Motivation für die Stelle sowie Ihre Stärken und Schwächen erfahren. Doch das Frage-Antwort-Spiel funktioniert in beide Richtungen.

Daher erklären wir Ihnen ebenfalls, welche klugen Rückfragen Sie stellen können und welche No-Go-Fragen Sie besser vermeiden sollten.

Key Facts zu Fragen im Vorstellungsgespräch

  • Ziel der Fragen im Vorstellungsgespräch ist es, herauszufinden, ob Sie zur ausgeschriebenen Stelle und zur Unternehmenskultur passen.
  • Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch ist das A und O. Gehen Sie bereits im Vorfeld mögliche Bewerbungsfragen durch. Schreiben Sie Ihre Antworten ggf. zur Übung und Sicherheit auf.
  • Keine Antwort? Keine Panik! Nehmen Sie sich für schwierige Fragen einen Moment Zeit. Kurz zu überlegen ist absolut in Ordnung und zeigt, dass Sie mit Bedacht antworten können.
  • Nervös zu sein ist vollkommen normal. Das wissen auch Vorgesetzte und Personalverantwortliche. Seien Sie also einfach Sie selbst und lassen Sie sich nicht aus der Fassung bringen.
  • Seien Sie ehrlich und tragen Sie nicht zu dick auf. Spätestens im Job fallen Unwahrheiten und Übertreibungen negativ auf.
  • Nehmen Sie Bezug zur ausgeschriebenen Stelle, wenn Sie Fragen beantworten. Ihr Gegenüber interessiert sich bei der Frage nach Ihren Schwächen nicht dafür, dass Sie gerne Schokolade essen.

10 häufigste Vorstellungsgespräch Fragen und mit welchen Antworten Sie punkten

Es gibt einige typische Fragen, die besonders oft in Vorstellungsgesprächen gefragt werden. Egal ob das Bewerbungsgespräch persönlich oder online via Teams, Google Meet oder Zoom stattfindet, die Fragen sind in der Regel dieselben. Doch nicht jede davon wird für Ihren Wunschjob relevant sein und in Ihrem Interview gestellt werden.

Wenn Sie beispielsweise neben dem Studium im Supermarkt arbeiten möchten, werden Sie vermutlich nicht gefragt, wo Sie sich in 5 Jahren sehen. Ganz anders kann es aber kommen, wenn Sie sich als Führungskraft in einem riesigen Unternehmen bewerben.

Evaluieren Sie also anhand der ausgeschriebenen Position und Ihrer Branche, welche Fragen für Sie vermutlich relevant sein werden.

Was sollten wir über Sie wissen? Erzählen Sie mir von sich.

Am Anfang des Vorstellungsgesprächs wird der Personaler Sie vermutlich zunächst nach Ihrer Person befragen. Dabei möchte er herausfinden, welche Qualifikationen Sie besitzen, warum Sie sich für diese Stelle beworben haben und warum Sie glauben, dass Sie zur ausgeschriebenen Stelle sowie zum Unternehmen und Team passen werden.

Formulieren Sie Ihre Antwort kurz und direkt und nehmen Sie dabei wenn möglich Bezug auf die Stellenanzeige. Fokussieren Sie sich darauf, für die Stelle relevante berufliche Informationen in den Vordergrund zu stellen. Besonders clever ist es, Zusatzqualifikationen mit einzuwerfen, die nicht notwendigerweise für die Stelle relevant sind, wie z.B. Erfahrungen in der Freiwilligen Feuerwehr.

Beginnen Sie Ihre Antwort zunächst kurz mit Ihrem Werdegang und gehen Sie daraufhin auf Ihre bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und wichtigsten Erfolge ein. Sie können auch kurz darauf eingehen, wie Sie auf das Stellenangebot gestoßen sind. Erklären Sie zu guter Letzt, warum die Stelle gut zu Ihnen und Ihren Zielen passt.

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Die Frage zu Ihren Stärken und Schwächen wird nicht immer so direkt formuliert. Oft werden stattdessen Fragen gestellt, wie z.B. “Was können Sie besonders gut?”, “Welche Aufgaben an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz liegen Ihnen besonders gut?” oder “Wie denkt Ihr Chef über Sie?”.

Beantworten Sie diese Fragen authentisch und bleiben Sie selbstsicher, ohne dabei zu überspitzt zu wirken. Ebenso ist es empfehlenswert, sich bereits im Vorfeld Gedanken über Ihre persönlichen Stärken und Schwächen zu machen und diese mit der ausgeschriebenen Stelle abzugleichen. Beispiele können hilfreich sein, um Ihre Stärken zu untermauern.

Angemessene Schwächen zu finden, kann sich dabei als deutlich schwieriger herausstellen. Wählen Sie eine bis maximal drei persönliche Schwächen, die im beruflichen Kontext relevant sind und erklären Sie, wie Sie damit umgehen. Erklären Sie ebenfalls, dass Sie bereit sind zu lernen und Ihre Schwächen zu beseitigen.

Warum haben Sie sich auf die Stelle bei uns beworben?

Hier können Sie punkten, wenn Sie sich vor dem Job-Interview über das Unternehmen informiert haben und sich konkret auf die Stellenanzeige beziehen. Ebenso können Sie hier Ihre persönlichen Stärken und Ziele ins beste Licht rücken.

Warum sollten wir genau Sie einstellen?

Mit dieser Frage zielt Ihr Gegenüber darauf ab, Sie zu verunsichern und etwas unter Druck zu setzen. So soll Ihr Verhalten in einer Stresssituation getestet werden.

Bewahren Sie in jedem Fall Ruhe, nennen Sie Ihr aufrichtiges Interesse an der Stelle und gehen Sie hier nochmal auf Ihre Stärken ein. Erklären Sie genau, wie das Unternehmen von Ihren beruflichen Erfahrungen, Erfolgen und besonderen Leistungen profitieren kann und beziehen Sie dabei auch nochmal auf das Stellenangebot.

Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

“Auf jeden Fall nicht hier” oder “in Ihrem Chefsessel” sollte an dieser Stelle vermutlich nicht Ihre erste Antwort sein. Doch wie sieht eine angemessene Antwort aus?

Personaler stellen diese Frage, um mehr über Ihren persönlichen Karriereplan zu erfahren und herauszufinden, ob Sie langfristig im Unternehmen bleiben wollen. Gehen Sie daher auf Ihre Ziele ein und erklären Sie, inwiefern Sie sich langfristig in dem Unternehmen sehen können.

Formulieren Sie Ihre Antwort klar und präzise. Erklären Sie, dass Sie im Bezug auf die Aufgabenbereiche flexibel sind und mittel- sowie langfristig offen für neue, spannende und verantwortungsvolle Tätigkeiten sind. So können Sie zeigen, dass Sie Ihre Fähigkeiten im Unternehmen weiterentwickeln möchten und nicht bereits in 6 Monaten wieder wechseln werden.

Welche beruflichen Erfahrungen haben Sie geprägt?

Der Personaler möchte mit dieser Frage mehr über Ihren Werdegang herausfinden. Zusätzlich zeigt diese Frage auf, aus welchen Ereignissen Sie lernen und wie Sie mit besonderen Erfahrungen auf der Arbeit umgehen. Nennen Sie also Ereignisse, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und erklären Sie diese mit Bezug zur Stellenanzeige.

Standen Sie schon einmal vor einer Aufgabe oder schwierigen Situation, die Sie nicht sofort lösen konnten? Wie haben Sie reagiert?

Mit dieser Frage soll unter Erfahrung gebracht werden, wie Sie mit Problemen und Stresssituationen umgehen. Wählen Sie eine angemessene Situation und erklären Sie, wie Sie diese gehandhabt haben.

Wie haben Sie das Problem analysiert? Konnten Sie das Problem lösen? Haben Sie andere Teammitglieder um Hilfe gebeten und das Problem gemeinsam in Teamarbeit gelöst? Haben Sie sich nach ähnlichen Problemen umgeschaut und diese auf die vorliegende Aufgabe projiziert?

Ihre Herangehensweise an schwierige Situationen gibt dem Personalverantwortlichen Hinweise darauf, ob Sie für die Stelle geeignet sind.

Wie gehen Sie mit Problemen oder Komplikationen um?

Bei dieser Frage können Sie punkten, wenn Sie vermitteln, auf Probleme lösungsorientiert zu reagieren und Konflikte klar und offen zu kommunizieren. Achten Sie allerdings darauf, dass Ihre Antwort zur Unternehmenskultur passt.

Haben Sie schon einmal erlebt, dass Teamarbeit nicht gut lief? Wie haben Sie sich verhalten?

85 % des beruflichen Erfolgs beruhen auf gut entwickelten Soft Skills und sozialen Kompetenzen. Es wird immer Spannungen im Team geben. Darum ist es wichtig für den Arbeitgeber herauszufinden, wie Sie reagieren, wenn die Teamarbeit mal nicht ganz glatt läuft.

Sie sollten mit Ihrer Antwort erklären, dass Sie Probleme offen ansprechen und diese konstruktiv und gemeinsam als Team lösen. Nennen Sie wenn möglich Beispiele von Situationen, in denen Sie Probleme in der Teamarbeit gemeinsam lösen konnten, um Ihre Aussagen vertrauenswürdiger zu gestalten.

Bevorzugen Sie es, selbstständig oder im Team zu arbeiten?

Die meisten Arbeitgeber erwarten eine gewisse Menge an Teamfähigkeit. Um diese Frage allerdings optimal beantworten zu können, sollten Sie sich bereits im Vorfeld über die Unternehmenskultur informieren. So können Sie mit Ihrer Antwort genauestens die Werte des Unternehmens widerspiegeln.

Bonus-Fragen, die Ihnen gestellt werden könnten

Es gibt viele weitere Fragen, die Ihnen in einem Vorstellungsgespräch gestellt werden können. Schauen Sie sich diese in Ruhe an und entscheiden Sie, über welche Sie bereits im Voraus genauer nachdenken sollten.

Fragen, die z.B. Überstunden oder Arbeiten am Wochenende thematisieren, benötigen viel Fingerspitzengefühl, um sowohl eigene Grenzen abzustecken, aber auch dem Unternehmen entgegenzukommen.

  • Warum haben Sie sich bei uns beworben?
  • Was gefällt Ihnen an der ausgeschriebenen Stelle besonders?
  • Was wissen Sie über unser Unternehmen?
  • Was waren Ihre bisherigen Aufgaben?
  • Was bedeutet für Sie sorgfältiges Arbeiten? Nennen Sie Beispiele.
  • Welche Art von Herausforderungen haben Sie gerne im Arbeitsleben, um sich weiterzuentwickeln?
  • Welche Freiheiten wünschen Sie sich im Job?
  • Welche kreativen Aufgaben haben Sie in Ihren bisherigen Jobs getätigt?
  • In welchen Situationen sind Sie besonders kreativ?
  • In welchen Situationen sind Sie am wenigsten kreativ?
  • Wie ist Ihre Herangehensweise an schwierige Probleme? Bearbeiten Sie diese alleine oder im Team?
  • Welche belastenden Job-Situationen haben Sie bereits erlebt?
  • Was zeichnet Ihre Zusammenarbeit mit anderen Menschen aus?
  • Welche Abteilungen beziehen Sie als Projektleiter ein? Wie und warum tun Sie das?
  • Sie müssen als Projektleiter den Zeitplan einhalten, doch ein großer Teil des Teams fällt aus. Was tun Sie?
  • Wie gehen Sie mit Stress um?
  • Was tun Sie, wenn es keinen Ausweg zu geben scheint?
  • Sind Sie schon einmal gescheitert? Wie sind Sie damit umgegangen?
  • Sind Sie belastbar? Woran machen Sie das fest?
  • Wie reagieren Sie auf Kritik?
  • Wie gehen Sie mit Kritik um?
  • Haben Sie sich schon einmal selbst enttäuscht? Wie sind Sie damit umgegangen?
  • Beschreiben Sie mir einen Fehler, den Sie gemacht haben.
  • Warum haben Sie Ihren Job gekündigt?
  • Warum wollen Sie Ihren Job wechseln?
  • Wieso möchten Sie Ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen?
  • Warum suchen Sie einen neuen Arbeitsplatz?
  • Unter welchen Umständen fühlen Sie sich in einem Unternehmen wohl?
  • Was sind Ihre Gehaltsvorstellungen?
  • Welche drei Dinge würde Ihr ehemaliger Chef nennen, in denen Sie sich verbessern könnten?
  • Können Sie sich vorstellen, Führungsaufgaben zu übernehmen?
  • Welches Führungsmodell gefällt Ihnen am meisten?
  • Sind Sie bereit für die Arbeit zu reisen?
  • Was ist Ihr Traumjob?
  • Sind Sie bereit für die Arbeit umzuziehen?
  • Wer sind unsere Wettbewerber?
  • Was würden Ihre Teammitglieder und Ihr Chef über Sie sagen?
  • Wie gehen Sie als Projektleiter mit Skepsis des Teams Ihnen gegenüber um?
  • Ihr Team konfrontiert Sie, da Anweisungen unklar sind und der Zeitplan zu knapp ist. Was tun Sie?
  • Sie müssen sich entscheiden: Den Zeitplan verfolgen oder die Qualitätsvorgaben einhalten?
  • Welche Rolle nehmen Sie für gewöhnlich in Gruppen ein?
  • Mit welcher Art Mensch arbeiten Sie gerne zusammen?
  • Mit welcher Art Mensch arbeiten Sie weniger gerne zusammen?
  • Erzählen Sie mir von Ihren Hobbys?
  • Welche Kenntnisse bringen Sie für den ausgeschriebenen Job mit?
  • Wie möchten Sie sich gerne weiterentwickeln?
  • Was macht für Sie eine gute Work-Life-Balance aus?
  • Würden Sie an Feiertagen oder Wochenenden arbeiten?
  • Würden Sie über 40 Stunden pro Woche arbeiten?
  • Wie erklären Sie diese Lücke in Ihrem Lebenslauf?
  • Was ist Ihre Gehaltsvorstellung?
  • Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?
  • Wie vermeiden Sie Fehler?
  • Wie überprüfen Sie Ihre Arbeit auf Fehler?
  • Welche Ziele verfolgen Sie mit dieser Stelle?
  • Welche Fort- oder Weiterbildungen streben Sie an?
  • Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
  • Welche Fähigkeiten haben Sie, die andere nicht haben?
  • Können Sie sich vorstellen, hauptsächlich im Homeoffice zu arbeiten? Begründen Sie Ihre Antwort.

Was ist das Ziel der Fragen im Bewerbungsgespräch?

Das Ziel der vielen Fragen im Bewerbungsgespräch ist es für das Unternehmen, Sie kennenzulernen und herauszufinden, ob Sie gut ins Team und zur ausgeschriebenen Position passen. Mit gezielten Fragen kann sich der Interviewer ein authentisches Bild von Ihrem Charakter und Ihren Fachkompetenzen machen.

Die Vorstellungsgespräch Fragen werden in der Regel mit wohldurchdachter Absicht ausgewählt. Nur so kann Ihr Gegenüber herausfinden, welche Fähigkeiten Sie besitzen, welche Erfahrungen Sie bereits gemacht haben, was Ihre Persönlichkeit ausmacht und abschätzen, wie Sie sich wohl im beruflichen Umfeld präsentieren und verhalten.

Je nach Anforderungsprofil der offenen Stelle zielen einige Fragen bewusst darauf ab, den Kandidaten zu verunsichern. Insbesondere für Führungspositionen sind Konfliktgespräche in Assessment Centern keine Seltenheit. Somit ist die Art und Schwierigkeit des Fragenkatalogs immer auf das Jobprofil abgestimmt.

Je mehr Sie sich also vorbereiten, desto eher können Sie bei Ihrem Gegenüber punkten. So können Sie zeigen, wer Sie sind, und beweisen, dass Sie für die Stelle geeignet sind.

Nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Sie als Arbeitnehmer können das Bewerbungsgespräch nutzen, um ihrem Gegenüber Fragen zu stellen. So können Sie Ihren neuen Vorgesetzten und das Team kennenlernen und mehr über die Anforderungen und Aufgaben erfahren.

So bewältigen Sie die Fragen im Vorstellungsgespräch

Eigenschaften wie Pünktlichkeit, angemessene Bekleidung, höfliches Benehmen sowie Interesse und Aufgeschlossenheit sind absolut notwendig, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Doch ebenso wichtig ist es, ihre Erwartungen an das Unternehmen preiszugeben und Ihre Fähigkeiten in den Vordergrund zu rücken.

Machen Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Fragen, die Ihnen gestellt werden könnten. Das macht es Ihnen nicht nur leichter, “spontan” Fragen zu beantworten, sondern gibt Ihnen ein gutes Gefühl sowie mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit für das Vorstellungsgespräch.

Beantworten Sie alle Fragen ehrlich. Ihr Gegenüber wird vermutlich merken, wenn Sie nicht ganz ehrlich antworten. Und selbst wenn nicht, fällt es spätestens nach den ersten paar Arbeitstagen auf.

Jeder Bewerber hat Schwächen, Sorgen oder Probleme oder hat bereits einige Niederlagen erfahren. Anhand dieser Erfahrungen kann Ihr künftiger Arbeitgeber Sie besser kennenlernen. Außerdem können Sie mithilfe dieser Erfahrungen ausdrücken, was Sie von den Problemen gelernt haben.

Bleiben Sie dabei authentisch und sich selbst treu. Tragen Sie dabei nicht zu dick auf, denn sonst könnte es im Nachhinein unangenehm werden.

Beziehen Sie sich auf die ausgeschriebene Stelle. So gut wie jede Frage, die ein Arbeitgeber Ihnen stellt, zielt darauf ab, Ihre Eignung für die Stelle festzustellen. Wenn Ihnen also eine Frage gestellt wird, sollten Sie mit einer Antwort reagieren, die für den Job und den Arbeitgeber relevant ist. Antworten Sie bei der Frage nach Ihren Stärken also nicht mit Bankdrücken.

Selbst wenn Sie sich hervorragend auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet haben, kann es passieren, dass Sie für eine Frage nicht direkt eine Antwort haben. Verfallen Sie nicht in Panik, denn es ist vollkommen in Ordnung, kurz über eine Frage nachzudenken. Sie möchten nicht überstürzt antworten, sondern überlegt mit einer guten Antwort erwidern. Und wenn Sie die Antwort nicht wissen, ist es besser, dies ehrlich zu kommunizieren. Ehrlichkeit zeigt Stärke und schafft Vertrauen.

Am Ende des Vorstellungsgesprächs haben Sie die Möglichkeit, die Rollen zu tauschen und Ihrem Gegenüber passende Rückfragen zu stellen, die im Interview noch nicht beantwortet wurden. Stellen Sie Fragen, die Sie wirklich interessieren.

Provokante und unzulässige Bewerbungsfragen vom Arbeitgeber

Einige Arbeitgeber stellen provokante Fragen, um den Bewerber aus der Ruhe zu bringen. Dies ist insbesondere für Führungspositionen interessant, denn es zeigt, wie Sie auf unangenehme Fragen reagieren, ob Sie klar Ihre Grenzen setzen können, wie groß Ihr Selbstbewusstsein ist und welche Führungsqualitäten Sie mitbringen.

Die folgenden 6 Beispiele sind provokante Fragen, die Ihr Gegenüber Ihnen stellen könnte:

  • Aus welchem Grund stehen Sie morgens überhaupt auf?
  • Sind Sie die klügste Person, die Sie kennen?
  • Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie merkwürdig sind Sie?
  • Was kann Ihr Partner an Ihnen nicht leiden?
  • Ich habe das Gefühl, Sie wollen nur bei uns arbeiten, um Geld zu verdienen. Ihr Traumberuf ist ein anderer, oder?
  • Wir reden hier schon viel zu lange. Sagen Sie mir bitte in drei kurzen Sätzen, warum wir genau Sie einstellen sollten?

Neben provokanten Fragen gibt es auch unzulässige Fragen, die Arbeitgeber nicht stellen dürfen. Dies betrifft alle Fragen, die in die persönliche Sphäre der Bewerber eingreifen und laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) diskriminierend wirken können.

Dazu zählen Fragen zu Religion, sexueller Orientierung, Familienstand, Gesundheit, Vorstrafen, Schulden und politischer oder gewerkschaftlicher Zugehörigkeit. Ausnahmen bestehen nur, wenn diese Informationen für die spezifische Stelle relevant sind, wie z.B. bei religiösen Institutionen oder sicherheitskritischen Berufen. Fragen, die also ausschließlich die private Lebensführung betreffen und nichts mit der Arbeit zu tun haben, sind nicht erlaubt.

Bei unzulässigen Fragen ist es ratsam, ruhig zu bleiben und diplomatisch zu reagieren. Bewerber können die Relevanz der Frage hinterfragen, die Antwort verweigern oder, wenn nötig, auch eine unwahre Antwort geben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Letztlich sollte jedoch abgewogen werden, ob man für einen Arbeitgeber arbeiten möchte, der solche Grenzen überschreitet.

Darum sollten Sie eigene Fragen stellen

Am Ende eines Bewerbungsgesprächs haben Sie die Möglichkeit, Fragen an den Personaler zu stellen. So können Sie zusätzliche Informationen einholen und Unklarheiten thematisieren, die noch nicht geklärt wurden.

Eigene Fragen zu stellen zeigt, dass Sie tatsächlich Interesse am Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle haben und dort nicht nur für das Gehalt arbeiten wollen. Außerdem beweist es, dass Sie sich im Vorfeld vorbereitet haben. Mit gut vorbereiteten Fragen vermitteln Sie einen kompetenten Eindruck auf den Personalverantwortlichen.

Stellen Sie diese intelligenten Rückfragen an den Arbeitgeber

Bereits vor der Bewerbung sollten Sie sich bereits Gedanken darüber gemacht haben, wie Ihre Traumstelle aussieht. Das inkludiert das Führungsverhalten Ihres Vorgesetzten, die Ausstattung am Arbeitsplatz, die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen sowie Ihre Verantwortungen, Aufgabenfelder und vieles mehr. Bereits mit diesen Überlegungen können Sie sich passende Fragen ableiten, die während Ihrer Recherche nicht klar geworden sind.

Schauen Sie sich auch das Stellenangebot im Detail an, bevor Sie in das Bewerbungsgespräch gehen. Von der Stellenanzeige können Sie weitere sinnvolle Fragen ableiten, die nicht klar oder nicht vollumfänglich beantwortet wurden.

Die folgenden 27 Beispiele sind Fragen, die Sie Ihren Arbeitgeber stellen könnten:

  • Warum ist diese Stelle ausgeschrieben?
  • Wie empfinden Sie den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern?
  • Können Sie mir den Arbeitsplatz zeigen?
  • Wurde jemand aus dem Team in den letzten Jahren befördert? Wenn ja, warum wurde diese spezifische Person befördert?
  • Wie sieht die übliche Einarbeitung aus?
  • Wie geht das Bewerbungsverfahren weiter?
  • Was erwartet mich in den ersten 90 Tagen?
  • Welchen Führungsstil hat Ihr direkter Vorgesetzter?
  • Wo werde ich eingesetzt?
  • Mit welchen Herausforderungen befasst sich Ihr Unternehmen aktuell?
  • Welche typischen Fehler haben andere in dieser Position am Anfang gemacht, die ich vermeiden kann?
  • Wie lange hat mein Vorgänger in der frei gewordenen Position gearbeitet?
  • Haben Sie noch Zweifel an meiner Eignung für diese Position, über die wir reden sollten?
  • Wer berichtet mir?
  • An wen werde ich berichten?
  • Wie hat sich die Stellenbeschreibung für diese Position in den letzten Jahren verändert?
  • Wer würde mir im zweiten Vorstellungsgespräch gegenüber sitzen?
  • Weshalb arbeiten Sie für das Unternehmen?
  • Wie lange bleiben Mitarbeiter im Durchschnitt im Unternehmen angestellt?
  • Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenskultur?
  • Welche Weiterbildungsangebote und Schulungsmöglichkeiten stellen Sie neuen Mitarbeitern zur Verfügung?
  • Was sind die drei wichtigsten Erwartungen an jemanden in der ausgeschriebenen Position?
  • Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Job?
  • Wie wird die Arbeitszeit bei Ihnen erfasst?
  • Was sind die wichtigsten Fähigkeiten, um innerhalb des Unternehmens erfolgreich zu sein?
  • Wie geht es nach dem Gespräch weiter?
  • Gibt es einen groben Zeitplan für die Einstellungsentscheidung?

Wie viele Fragen sollte ich dem Arbeitgeber stellen?

Bereits eine Frage zu stellen zeigt Ihr Interesse und zeigt, dass Sie sich Gedanken gemacht haben. Idealerweise stellen Sie aber 2 bis 3 Fragen.

Überrumpeln Sie Ihr Gegenüber am besten nicht mit zu vielen Fragen. Meist gibt es sowieso noch ein weiteres Gespräch mit der Personalabteilung. In diesem können Sie alle Fragen klären, die noch offen sind.

Stellen Sie niemals diese schlechten Fragen im Vorstellungsgespräch

Der erste Eindruck zählt, aber genauso wichtig ist es, wie Sie sich über den gesamten Prozess verhalten. Achten Sie von Anfang bis Ende auf Ihre Außenwirkung.

Wenn Sie also aus dem Vorstellungsgespräch kommen, sollten Sie nicht bereits wenige Meter vor dem Gebäude in einer Sprachnachricht über das Unternehmen herziehen. Warten Sie zumindest, bis Sie keiner mehr hören kann.

Aber welche Fragen sollten Sie während des Bewerbungsgesprächs vermeiden, um in keine Fettnäpfchen zu treten?

Stellen Sie keine Fragen zur Arbeitszeit und zum Urlaub. Dies erzeugt den Eindruck, dass Sie die Stelle nur für das Geld wollen und eigentlich bereits den nächsten Urlaub planen. Ebenso sollten Sie z.B. nicht nach der privaten Nutzung des Internets fragen.

Auch Fragen, die bereits während des Vorstellungsgesprächs beantwortet wurden, sollten Sie nicht noch einmal stellen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bereits vor dem Gespräch Notizen machen und diese während des Gesprächs ergänzen und abgearbeitete Fragen abhaken.

Die folgenden 11 Fragen sollten Sie vermeiden:

  • Was macht Ihr Unternehmen eigentlich genau?
  • Habe ich gute Aufstiegschancen?
  • Kann ich früher kommen und dafür früher Feierabend machen?
  • Hat das Unternehmen Standorte im Ausland?
  • Wird mein Chef nett sein?
  • Bekomme ich bald eine Gehaltserhöhung?
  • Darf ich während der Arbeit Instagram benutzen?
  • Ab wann brauche ich eine Krankschreibung?
  • Was zahlen Sie mir?
  • Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?
  • Wie viele Urlaubstage bekomme ich?

Wird künstliche Intelligenz der neue Recruiter?

Der Markt für künstliche Intelligenz wird prognostiziert, von 2024 bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von 28,46 % aufzuweisen. So würde 2030 ein Marktvolumen von 826,70 Mrd. US$ erreicht werden.

Nicht umsonst liegt die Vermutung nah, dass künstliche Intelligenz bald den Interviewprozess übernehmen wird. Doch wie realistisch ist das?

Personalverantwortliche lassen sich, wenn auch unbewusst, von Sympathien und Stimmungen beeinflussen. KI hingegen agieren in der Theorie faktenbasiert. Somit wäre eine KI womöglich besser darin, sich neutral für den besten Bewerber zu entscheiden.

Doch es gibt einige wesentliche Einschränkungen. Zum einen gibt es auf viele Fragen oft mehrere passende Antworten. Die KI muss gut darin sein, zu entscheiden, ob die gegebene Antwort die Frage zufriedenstellend beantwortet.

Doch ein deutlich ausschlaggebender Punkt ist, dass selbst wenn KI das Bewerbungsgespräch übernimmt, der Bewerber am Ende dennoch mit anderen Menschen zusammenarbeiten wird. Während des Vorstellungsgesprächs können sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber kennenlernen. Doch wenn ein KI-Recruiter diese Aufgabe übernimmt, kann dieses essentielle Ziel nicht mehr erfüllt werden.

Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass künstliche Intelligenz den Interviewprozess mehr und mehr unterstützt. Wird KI den Bewerbungsgespräche komplett übernehmen? Vermutlich erstmal nicht.

FAQ

Was sind die typischen Vorstellungsgespräch Fragen?

Die häufigsten 10 Fragen, die im Bewerbungsgespräch gestellt werden, finden Sie im Abschnitt “10 häufige Vorstellungsgespräch Fragen und mit welchen Antworten Sie punkten”(LINK). Dabei ist das Ziel der Fragen herauszufinden, ob Sie zum Unternehmen und zur Stelle passen und ausreichend Motivation mitbringen.

Wie antwortet man auf Bewerbungsfragen?

Möglichst ehrlich! Berücksichtigen Sie beim Beantworten der Fragen die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle und lügen und übertreiben Sie nicht. Versuchen Sie, Ihre positiven Eigenschaften, Fähigkeiten und Stärken in den Vordergrund zu stellen. Wenn möglich, können Sie diese auch mit Beispielen bestärken.

Welche Fragen kann man einem Arbeitgeber stellen?

Stellen Sie Fragen, um weitere Informationen zur Stelle zu bekommen und mehr über das Unternehmen und die Firmenkultur zu erfahren. Sie können z.B. Fragen, welche Aufgaben Sie während eines typischen Arbeitstags erwartet, wer Teil des Teams ist und mit welchen Tools das Unternehmen oder die Abteilung arbeitet. Weitere Beispiele für Fragen an den Arbeitgeber finden Sie im Abschnitt “Stellen Sie diese intelligenten Rückfragen an den Arbeitgeber”(LINK).

Wie viele Fragen sollte man bei einem Bewerbungsgespräch stellen?

Versuchen Sie, mindestens eine und maximal drei Fragen zu stellen. Mehrere Fragen sind in Ordnung, nur sollten es nicht allzu viele werden. Wenn Sie allerdings viele offene und angebrachte Fragen haben, die Sie wirklich interessieren, dann können Sie diese auch stellen. Beide Seiten sollten die Möglichkeit bekommen, sich ausreichend kennenzulernen.

Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?

Die Dauer eines Vorstellungsgesprächs kann je nach Branche und Unternehmen stark variieren. In den meisten Fällen dauert es allerdings zwischen ca. 25 und 60 Minuten.

Wie viele Bewerber werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen?

Die Anzahl der Bewerber hängt von der Art und Größe des Unternehmens sowie der Branche und der Menge an vielversprechenden Bewerbern ab. Daher gibt es leider keine pauschale Antwort auf diese Frage.

Themen: 
Vorstellungsgespräch

Die Vorteile unseres Bewerbungs­trainings

Individueller Trainings­partner für Ihren Bewerbungs­prozess

Erfolgreiche Menschen sind meist deshalb erfolgreich, weil sie sich einen Trainer nehmen, mit dem sie Ihre Vorbereitung optimieren. Dadurch erreichen Sie in kürzerer Zeit mehr und wissen früher, worauf es ankommt. Sie erhalten eine neue Perspektive auf Ihre IST-Situation, Feedback zur Optimierung und einen festen Ansprechpartner, der Sie bei der Vorbereitung auf Ihre Bewerbungsgespräche gezielt unterstützt.

Souveränere und erfolg­reichere Bewerbungs­gespräche

Mit Rollenspielen und simulationsbasierten Übungen optimieren wir Ihre Gesprächsführung. Sie erhalten konstruktives Feedback und können so Ihren Auftritt und Ihre Chancen im Bewerbungsgespräch auf Ihren Traumjob erhöhen.

Auf Wunsch langfristige Begleitung

Auf Wunsch begleiten wir Sie auch über einen längeren Zeitraum mit Beratung, Training und Feedback. Das hilft Ihnen, beispielsweise, unglücklich verlaufende Bewerbungsgespräche zu analysieren, die Gründe zu identifizieren und Handlungsalternativen für ihr nächstes Gespräch abzuleiten.

Das sagen unsere Kunden zum Bewerbungs­training

David, ein erfolgreicher Kunde unseres Bewerbungstrainings

David

Ich kann Carsten als Bewerbungscoach uneingeschränkt empfehlen! Innerhalb kürzester Zeit hatte ich vier Jobangebote vorliegen. Man wird sehr individuell beraten und bekommt klares und ehrliches Feedback zum eigenen Bewerbungsstil.

Rezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-Stern

Benjamin

Die Berufsberatung bei Carsten war äußerst hilfreich und professionell. Er hat sich viel Zeit für meine beruflichen Themen genommen und wir haben zusammen mögliche Herangehensweisen aufgezeigt. Das Ergebnis der Beratung hat mir geholfen, meinen weiteren beruflichen Weg zu finden und erfolgreich umzusetzen. Vielen Dank für die wertvolle Unterstützung!

Rezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-Stern

Daniel

Das Inside-Wissen von Carsten über Bewerbungsgespräche und Auswahlentscheidungen kann ich nur hervorheben. Seine Beratung hat mir eine Klarheit gebracht, die ich sonst nirgends so bekomme.

Rezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-SternRezension-Stern

Neugierig geworden? Sichern Sie sich jetzt Ihr kostenloses Erstgespräch!

20-minütiges kostenloses Erstgespräch

Buchen Sie Ihr kostenloses Erstgespräch noch heute und tätigen Sie den ersten Schritt zu Ihrem Traumjob!